Augenarzt Matthias Gerl: Lidkorrektur – aber richtig!
Interview mit Matthias Gerl im “Der Ahauser” – Im vorgerückten Alter beschäftigt sich der ein oder andere mit der Sinnhaftigkeit einer Lidkorrektur. Wir haben dazu Antworten bekommen.
22.01.2016 Ahaus
Ahaus.
Der Ahauser: “Herr Gerl, ab wann ist eine Lidkorrektur sinnvoll?”
Matthias Gerl: “Schlupflider können bereits ab 30 Jahren auftreten. Diese sind entweder erblich bedingt oder werden nach einer Schwangerschaft verstärkt. Wenn die überschüssige Haut das Gesichtsfeld einschränkt oder das Wohlbefinden im Alltag vermindert ist, kann es sinnvoll sein, eine Reduktion der überlappenden Haut vorzunehmen. Viele unserer Patienten erleben subjektiv eine Minimierung des Schweregefühls der Augenlider, v.a. abends und genießen ein jugendlicheres Aussehen, ohne dass Freunde und Angehörige erkennen, dass eine Lidoperation erfolgte. Das Ziel ist die Rekonstruktion der natürlichen Lid-Falte, nicht ein gestrafftes Lid.
Der Ahauser: “Wann ist man nach einer Lidkorrektur wieder einsatzfähig?”
Matthias Gerl: “Bei einer Operation der Lider kommt es immer zu Schwellungen und Blutungen im Operationsbereich. Das Ausmaß ist individuell abhängig vom Hauttyp und von inneren Faktoren, wie dem Blutdruck. Daher ist die perfekte Betreuung innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Operation für eine schnelle Rehabilitation besonders wichtig. Die Augenklinik Ahaus bietet ihren Patienten daher diesen Eingriff immer mit einer Übernachtung an, so dass diese Nachsorge professionell gewährleistet wird. Wann der Patient wieder einsatzfähig ist, ist unter anderem auch abhängig davon, ob er in der Öffentlichkeit tätig ist, oder einer Bürotätigkeit nachgeht und wird individuell vom Patienten anders angegeben. In der Regel sind Schwellungen und Hämatome nach einer Woche weiterstgehend resorbiert, der Rest kann zumindest von Frauen sehr erfolgreich mit Kosmetika minimiert werden. Wir empfehlen vor der Operation die Einnahme von Arnikakügelchen.”
Der Ahauser: “Stimmt es, dass die Oberlidoperation mit der Laser-Methode besser ist?”
Matthias Gerl: “Die Lidoperation mit einem Laser ist zwar schneller, führt aber durch die Verbrennung zu stärkerer Narbenbildung im Vergleich zu der konventionellen Methode, dem Skalpell, welche glatte Wundränder erzeugt. Unser Anspruch zielt auf das langfristige und kosmetisch ansprechendere Ergebnis ab. So werden auch keine resorbierbaren Nähte verwendet, da diese zu Einziehungen der Haut führen können. Diese Nähte werden nach 7 Tagen schmerzlos entfernt.”
Der Ahauser: “Kann man die OP in Lokalanästhesie machen?”
Matthias Gerl: “In fast allen Fällen wird die Lidkorrektur in Lokalanästhesie durchgeführt. Eine gewisse aktive Beweglichkeit der Lider hilft dem Chirurgen bei der Wahl der richtigen Schnittführung. Auch ist die Belastung des Patienten durch die geringen Mengen Lokalanästhetikum äußerst gering.”
Dieser Artikel von Frank Beckert erschien am 30. Oktober im “Der Ahauser”.