Intravitreale Injektionen (IVOM)
Unter einer IVOM (=Intravitreale operative Medikamenteneingabe) versteht man die Injektionen eines Medikaments in den Glaskörperraum des behandelten Auges. Dies geschieht über eine sehr dünne Kanüle, welche in einem definierten Abstand vom Hornhautrand durch die Lederhaut gestochen wird. Diese Injektion darf nur von einem dafür zugelassenen Augenarzt vorgenommen werden.
IVOM-Therapie
Die operative Einbringung erfolgt nach örtlicher Betäubung unter sterilen Bedingungen in einem für Augenoperationen geeigneten Operationssaal. Der eigentliche operative Vorgang ist risikoarm und nahezu schmerzfrei. Entscheidend ist hierbei die sorgfältige Desinfektion des umliegenden Hautbereichs (insbesondere die Lider und die Wimpern) und des Bindehautsacks mit Povidon-Jod-Lösungen in spezifischen Konzentrationen, um das Infektionsrisiko minimal zu halten. Als unmittelbare Nebenwirkungen kann es hierdurch zu einer Oberflächenreizung des Auges kommen.
Dies ruft ein Fremdkörpergefühl, ein vermehrtes Tränen, eine Rötung des Auges oder auch eine Lichtempfindlichkeit hervor. Typischerweise sind diese Symptome aber nach wenigen Stunden wieder rückläufig.
Sollte es zu einer Sehverschlechterung, einer Zunahme der Rötung oder der Schmerzen kommen, ist eine umgehende augenärztliche Kontrolle erforderlich, da dies auf eine Infektion hinweisen kann.
IVOMs erfolgen bei der feuchten altersbedingten AMD, bei diabetischem Makulaödem, bei proliferativer diabetischer Retinopathie, bei Makulaödemen nach retinalen Gefäßverschlüssen und bei symptomatischen vitreomakulären Traktionssyndromen oder kleineren Makulaformamina.
Medikamente für IVOM
Bevacizumab (Avastin®)
Dieser dem Ranibizumab (Lucentis®) verwandter Wirkstoff wird seit 2005 in Deutschand und weltweit bei der feuchten AMD, aber auch bei der diabetischen Makulopathie und bei Venenverschlüssen häufig und mit positiven Behandlungsergebnissen eingesetzt. Bevacizumab (Avastin®) wurde ursprünglich zur Tumorbehandlung entwickelt (auch hier wachsen neue Blutgefäße).
Quelle: Roche.com
Bevacizumab (Avastin®) ist für die Behandlung der altersbedingten feuchten Makuladegeneration, eines diabetischen Makulaödems/einer diabetischen Retinopathie oder eines Venenastverschlusses zwar nicht zugelassen, wird aber wegen der guten Ergebnisse weltweit seit Jahren angewendet, sodass dokumentierte Erfahrungen an über 100.000 Patienten vorliegen.Bei der Verwendung von Bevacizumab (Avastin®) handelt es sich um einen sog. „off-label use“, d. h. eine Verwendung des Wirkstoffes in einem arztneimittelrechtlich nicht zugelassenen Anwendungsgebiet. Dies bedeutet allerdings nicht, dass Ärzte den Wirkstoff am Auge nicht verwenden dürfen. Entscheidend ist das ärztlich konsentierte Urteil über die Wirksamkeit und die positve wissenschaftliche Daten-lage der Therapie sowie die Entscheidung und Einwilligung des Patienten.
Quelle: www.lucentis.com
Ranibizumab (Lucentis®)
In Deutschland ist Lucentis® speziell für die Anwendung im Auge bei altersbedingter Makuladegeneration, bei diabetischer Makulopathie/diabetischer Retinopathie, bei Gefäßverschlüssen, bei Uveitis und bei der Frühgeborenenretinopathie zugelassen.
Aflibercept (Eylea®)
Das Medikament Eylea® besitzt in Deutschland eine Zulassung zur Anwendung am Auge bei altersbedingter Makuladegeneration, bei diabetischem Makulaödem, bei Gefäßverschlüssen und bei Uveitis.
Quelle: www.eylea.us
Quelle: www.beovu.com
Brolucizumab (Beovu®)
Seit Februar 2020 steht ein weiteres zugelassenes Medikament unter den Namen Beovu® zur Verfügung. Für Beovu® liegt eine Zulassung bei AMD vor.
Ozurdex®
Ozurdex® ist ein in Deutschland für Veneverschlüsse, Uveitis und diabetisches Makulaödem zugelassenes, kortisonhaltiges Medikament, bei dem sein Wirkstoff Dexamethason an eine spezielle, selbstauflösende Matrix gebunden ist und nach der Injektion über drei bis sechs Monate aus diesem Implantat freigesetzt wird. Als mögliche Nebenwirkung kann es zu einer in der Regel medikamentös beherrschbaren Erhöhung des Augeninnendruckes (Glaukom, Grüner Star) kommen oder bei einzelnen Patienten auch eine Beschleunigung der Kataraktentwicklung (Grauer Star) beobachtet werden.
Quelle: www.iluvien.de
Fluocinolone (Iluvien®)
ILUVIEN® (190 Mikrogramm intravitreales Implantat im Applikator) ist zur Behand-lung von Sehbehinderungen in Verbindung mit einem chronischem diabetischem Makulaödem, das auf andere verfügbare Therapien nur unzureichend anspricht, oder zur Behandlung iner chronischen Uveitis zugelassen. Jedes ILUVIEN®-Implantat hat eine therapeutische Wirkung von bis zu 36 Monaten durch die kontinuierliche Abgabe niedrig dosierter Mengen von Fluocino-lonacetonid (FA).
Ocriplasmin (Jetrea®)
Jetrea® wird zur Behandlung von Patienten eingesetzt, die an einer vitreomakulären Traktion (VMT) oder einem kleinen Makulaforamen (<400µm) leiden. Jetrea® wirkt, indem es den Glaskörper von der Makula trennt und das Verschließen eines gegebenenfalls vorhandenen Makulalochs unterstützt. Dadurch können die durch die VMT oder das Makulaloch hervorgerufenen Symptome verringert werden.
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