Akutes Winkelblockglaukom
Es handelt sich um einen akuten Verschluss des Kammerwinkels mit vollständiger Verlegung des Kammerwasserabflusses. Die Augeninnendruckwerte erreichen Werte von 50 bis 70 mmHg. Die massive Druckerhöhung führt zu einer rapiden Schädigung der Nervenfasern innerhalb von Stunden. Das Risiko an einem akuten Winkelblockglaukom zu erkranken, steigt mit dem Alter infolge der Verdickung der körpereigenen Linse. Weitsichtige Patienten und Frauen sind häufiger betroffen.
Symptome:
Aufgrund der Höhe des Augeninnendrucks leidet der Patient unter massiven Schmerzen, einem verschwommenen Sehen und einem roten Auge. Zudem treten Kopfschmerzen in Verbindung mit Allgemeinsymptomen (Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüche und Verlangsamung des Herzschlags) in Erscheinung, weshalb die Patienten oftmals die Beschwerden nicht unmittelbar auf das Auge beziehen. Die Patienten nehmen um Lichtquellen farbige Ringe (Halos) wahr.
Diagnostik:
Der Augenarzt sieht mit Hilfe seines Mikroskopes eine Trübung der Hornhaut, welche für das nebelige Sehen verantwortlich ist. Das Auge ist stark gerötet und der Patient massiv empfindlich. Der Kammerwinkel kann mit einem Gonioskop nicht eingesehen werden und die Pupille ist starr, entrundet und mittelweit. Nicht selten ist die Iris weit in Richtung Hornhaut vorgewölbt (Iris bombata). Wenn bereits in der Vergangenheit Glaukomanfälle stattgefunden haben, ist auch eine Atrophie der Regenbogenhaut zu beobachten.
Therapie:
Ziel ist, den Winkelblock so schnell wie möglich zu durchbrechen.
Hierzu wird versucht, die Regenbogenhaut, welche den Kammerwinkel verschließt, aus diesem zu befreien. Versuche mit pupillenverengenden Tropfen sind oft vergebens. Da Flüssigkeit vom hinteren Augenabschnitt die Iris nach vorne drückt wird versucht, eine Verbindung durch die Iris zu schaffen (Iridektomie, YAG-Laser-Iridotomie), welche einen Flüssigkeitsaustausch zwischen hinterem und vorderen Augenabschnitt gewährleistet. So kommt es zu einem Druckausgleich zwischen diesen Kompartimenten und der Augeninnendruck normalisiert sich wieder.
Diese Behandlung kann auch prophylaktisch durchgeführt werden, um das Risiko für einen Glaukomanfall zu minimieren. Alternativ kann auch ein Linsentausch durchgeführt werden. Dieses ist v.a. dann indiziert, wenn die altersbedingt verdickte Linse bereits Trübungen in Form eines Grauen Stars aufweist. Da die zu implantierende Kunstlinse sechsmal dünner ist, als die körpereigene, ist das Risiko an Glaukomanfall zu erleiden damit zeitlebens deutlich verringert.
Intermittierendes Winkelblockglaukom
Diese Form des Engwinkelglaukoms stellt die zeitlich begrenzte, weniger aggressiv ablaufende Form des Glaukomanfalls dar.
Symptome:
Das intermittierende Winkelblockglaukom imponiert durch immer wiederkehrende Symptome, welche denen des akuten Glaukomanfalls ähneln, jedoch in ihrer Intensität deutlich geringer ausgeprägt sind. Da diese meist in Situationen auftreten, bei der die Pupille weit wird (z.B. bei Dämmerung), bemerkt der Patient diese auch nur in solchen Situationen. Die Symptome sollten ernst genommen werden, denn sie können Vorboten eines Glaukomanfalls sein. Durch die immer wiederkehrenden Drucksteigerungen kann es zu irreparablen Schädigungen am Sehnerv kommen.
Diagnostik:
Die Krankengeschichte in Verbindung mit dem nur schwer beurteilbaren Kammerwinkel ist wegweisend für die Erkennung des intermittierenden Winkelblockglaukom. Zur Sicherung der Diagnose kann ein Tages- und Nachtdruckprofil erstellt werden, um die Drucksteigerung zu objektivieren.
Therapie:
Ziel ist, den Winkelblock so schnell wie möglich zu durchbrechen.
Hierzu wird versucht, die Regenbogenhaut, welche den Kammerwinkel verschließt, aus diesem zu befreien. Versuche mit pupillenverengenden Tropfen sind oft vergebens. Da Flüssigkeit vom hinteren Augenabschnitt die Iris nach vorne drückt wird versucht, eine Verbindung durch die Iris zu schaffen (Iridektomie, YAG-Laser-Iridotomie), welche einen Flüssigkeitsaustausch zwischen hinterem und vorderen Augenabschnitt gewährleistet. So kommt es zu einem Druckausgleich zwischen diesen Kompartimenten und der Augeninnendruck normalisiert sich wieder.
Diese Behandlung kann auch prophylaktisch durchgeführt werden, um das Risiko für einen Glaukomanfall zu minimieren. Alternativ kann auch ein Linsentausch durchgeführt werden. Dieses ist v.a. dann indiziert, wenn die altersbedingt verdickte Linse bereits Trübungen in Form eines Grauen Stars aufweist. Da die zu implantierende Kunstlinse sechsmal dünner ist, als die körpereigene, ist das Risiko an Glaukomanfall zu erleiden damit zeitlebens deutlich verringert.
Neovaskularisationsglaukom
Durch eine unzureichende Blutversorgung der Netzhautperipherie kommt es zu einer Ausschüttung von Botenstoffen, welche ein Wachstum krankhafter Gefäße im vorerst noch einsehbaren Kammerwinkel fördert. Aus Sicht des Körpers scheint das sinnvoll zu sein, da Zellen in unserem Körper den Sauerstoff über die Blutzellen beziehen. Hier sind jedoch die Gefäße von einer minderwertigen Qualität und wachsen v.a. an einem Ort, an dem sie Schaden verursachen. Wird nicht therapiert, so führt dieses Gefäßwachstum zu einer Vernarbung und Verschluss des Kammerwinkels und infolge dessen zu einer Drucksteigerung.
Risikofaktoren:
- Diabetische Retinopathie (Link)
- Retinale Gefäßverschlüsse (Venenverschluss, selten Arterienverschluss)
- Frühgeborenenretinopathie
- Uveitis
- Carotis Stenose
Symptome:
Je nach Drucksituation kann das Sehen noch klar, oder infolge einer Hornhauttrübung bei hohen Druckwerten getrübt sein. Es können Schmerzen auftreten, meistens bei hohen Augeninnendruckwerten. Oftmals ist dem Druckanstieg bereits ein sehverschlechterndes Ereignis vorangegangen, wie z. B. eine Thrombose der Netzhautgefäße, so dass die Sehverschlechterung infolge des erhöhten Augeninnendruckes vom Patienten nicht bemerkt wird.
Diagnostik:
Mithilfe der Gonioskopie können die Gefäße im Kammerwinkel dargestellt werden. Die Augeninnendruckwerte sind oft stark erhöht. Es besteht nicht selten eine Flüssigkeitsansammlung in der Hornhaut (Ödem).
Therapie:
Ziel ist es, die unzureichende Sauerstoffsituation in der Netzhautperipherie positiv zu beeinflussen. Da die verschlossenen Gefäße nicht wieder für eine Durchblutung geöffnet werden können, zielt die Therapie darauf ab, die Zellen zu reduzieren, welche durch die verminderte Sauerstoffversorgung die Botenstoffe zum Gefäßwachstum produzieren. Mit anderen Worten verödet man absichtlich Gewebe, um das Gefäßwachstum zu stoppen. Dieses geschieht durch eine Vereisungstherapie (Cyclokryokoagulation) oder durch eine Laserbehandlung (Netzhaut Laserkoagulation). Es können auch Medikamente in das Auge appliziert (IVOM) werden, welche die Botenstoffe für das Gefäßwachstum neutralisieren. Oft sind mehrere Behandlungen notwendig und nicht selten werden diese kombiniert eingesetzt.
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