Definition
Der Graue Star (Katarakt) ist eine Augenerkrankung bei der sich die natürliche Augenlinse mit der Zeit immer mehr eintrübt und das Sehvermögen zunehmend beeinträchtigt. Das Sehen erscheint dann wie durch einen leichten Schleier, der im Verlauf der Erkrankung zunehmend dichter wird.
Formen des Grauen Stars (Katarakt)
Wir unterscheiden zwischen unterschiedlichen Formen der Katarakt, angefangen von der angeborenen Katarakt (cataracta congenita), über den erworbenen Altersstar (cataracta senilis), bis hin zur Katarakt bei Stoffwechselerkrankungen, Kortisontherapie, Diabetes Mellitus (cataracta diabetica) sowie Hauterkrankungen (cataracta syndermatotica) und Umwelteinflüssen (Feuerstar durch Hitze, Strahlenkatarakt bei UV-Licht oder auch Verletzungs-Kontusionskatarakt (cataracta traumatica). Zudem kann noch zwischen dem Entstehungsort in der Linse unterschieden werden. Hier spricht man dann von einem Kapselstar, einem Rindenstar oder einem Kernstar.
Die häufigste Form ist jedoch der Altersstar, der ab 60 Jahren auftritt. Streng genommen handelt es sich bei dem Altersstar nicht um eine Erkrankung, sondern um eine Degeneration, also eine Art “Verschleißerscheinung”, die alle Menschen ab einem gewissen Alter betrifft. Ähnlich wie das natürliche Ergrauen der Haare, setzt die altersbedingte Linsentrübung bei dem einen etwas früher und bei dem anderen etwas später ein, d. h. die zeitliche Entwicklung der Eintrübung kann nicht genau vorhergesagt werden. Auch der Verlauf der Eintrübung,
also wie schnell aus dem leichten, kaum wahrnehmbaren Schleier, ein dichter Nebel wird, ist von individuellen Faktoren abhängig.
Abgesehen vom Altersstar können alle anderen Starformen in jeder Altersgruppe vorkommen, auch bei Jugendlichen, Kindern, sogar Neugeborenen. Zwar unterscheiden sich die Formen in ihren Ursachen, doch in ihren Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten gleichen sie sich.
Symptome
und
Ursachen
Die wesentlichen Bestandteile unseres Auges sind die Hornhaut, die Regenbogenhaut, die Augenlinse, die Netzhaut und der Sehnerv. Die natürliche Augenlinse befindet sich direkt hinter der Pupille. Sie ist glasklar, elastisch und weist eine gewisse Wölbung auf, durch welche einfallendes Licht gebrochen wird.
Die Entwicklung des Graues Stars kann verschiedene Ursachen haben, von denen die allgemeine Alterung des Auges die häufigste ist. Ab dem 40. Lebensjahr können sich schon die ersten Alterungserscheinungen an unseren Augen bemerkbar machen. So können die Brechkraftwerte sowie die Akkommodationswerte, also das Scharfstellen unserer Augen, sich verändern. Unsere Sehleistung lässt dann langsam nach. Verantwortlich dafür sind unsere Augenlinsen, die mit zunehmendem Alter unelastischer werden. Darüber hinaus können verschiedene Grunderkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes Mellitus die Funktionsweise unserer Augen stören. Auch bestimmte Medikamente wie Kortison, Verletzungen des Auges oder Augenoperationen können die Eintrübung der Linse beschleunigen. Eine Risikogruppe für die Entwicklung von Katarakten sind Menschen, die bereits eine Verletzung oder eine Operation an ihrem Auge hatten.
Im Alter zwischen 65 bis 75 sind weit über 90 Prozent der Bevölkerung von einem Grauen Star betroffen. Ab dem 75. Lebensjahr nimmt die Hälfte von ihnen Beeinträchtigungen des Sehvermögens wahr. Durch die Trübung der Linse entstehen vor allem abends bei Gegenlicht Blendungs-phänomene. Im weiteren Verlauf wird das Sehen kontrastärmer und verschwommen. An schlecht beleuchteten Orten wird es zudem immer schwieriger Farben zu unterscheiden. Eine weitere Begleiterscheinung des Grauen Stars ist die zunehmende Anstrengung Menschen aus der Ferne zu erkennen, da das Sehen unschärfer wird.
Bleibt der Graue Star unbehandelt, so nimmt die Betroffene bzw. der Betroffene im Stadium des reifen Grauen Stars (cataract matura) nur noch Licht und Schatten wahr. Durch einen operativen Eingriff kann die alte Linse entfernt und durch eine neue, individuell ausgewählte Kunstlinse ersetzt werden.
Voruntersuchung und Sonderlinsen
Die Diagnosestellung „Grauer Star” ist bereits möglich, auch wenn Sie als Betroffene bzw. Betroffener noch gar keine Beschwerden verspüren, denn bei einer beginnenden Trübung ist die Sehschärfe meist noch recht gut.
Vor der Diagnose “Grauer Star” erfragt Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin zunächst die aktuellen Symptome und Ihre persönliche Krankheitsgeschichte. Anschließend wird Ihr Auge gründlich untersucht. Im Rahmen der Voruntersuchung kommen hierfür diverse diagnostische Geräte zum Einsatz, die Aufschluss über den Aufbau Ihres Auges geben.
Bei der Untersuchung an der Spaltlampe überprüft der Arzt bzw. die Ärztin nicht nur Ihre Augenlinse, sondern schaut sich gleichzeitig auch die Hornhaut, den Sehnerv und die Netzhaut am Augenhintergrund an.
Für die exakte Linsenberechnung und eine individuelle Linsenberatung sind präzise Messverfahren eine Voraussetzung. Hierbei bestimmen wir die Länge des Augapfels sowie die Form Ihrer Hornhaut.
Bestimmte Erkrankungen der Makula sind durch eine getrübte Linse mit der Lupe nicht immer erkennbar, daher führen wir in der Regel einen Makulascan mit dem OCT durch. Mithilfe dieses bildgebenden Verfahrens können wir Ihnen eine sehr genaue Aussage über den zu erwartenden Operationserfolg geben.
Nachdem Ihr Auge gründlich untersucht wurde, führt der Arzt bzw. die Ärztin ein ausführliches Gespräch mit Ihnen und überprüft, ob eine Operation sinnvoll ist.
Bitte beachten Sie, dass Sie nach der Voruntersuchung nicht fahrtüchtig sind. Bringen Sie daher bitte eine Begleitperson mit.
Ist das Auge klar, so ist es auch die Welt.
Ernst v. Feuchtersleben
Unsere modernsten Diagnostikgeräte
Für eine umfassende Linsenberatung benötigen wir detaillierte Informationen über den Aufbau Ihres Auges. Hierzu verwenden wir modernste Diagnostikgeräte. Bitte beachten Sie, dass diese Untersuchungen nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.
Pachymetrie
Bei der Pachymetrie misst man die Hornhautdicke. Bei der Bestimmung der Hornhautdicke spielt diese eine
Heidelberger Retina-Tomographie (HRT)
Der Heidelberger Retina-Tomopraph untersucht den Sehnerv. Dadurch lässt sich ein Glaukomrisiko während der Glaukomfrüherkennung feststellen
Hornhauttopographie
Mit dem Keratographen wird die Hornhauttopographie durchgeführt. Dadurch erstellt man eine präzise Darstellung der Hornhaut
Pascal-Tonometrie
Um einen präzisen Augeninnendruck zu ermitteln, verwendet man die Pascal-Tonometrie.
Endothelzellmessung
Die Endothelzellmessung sollte, zur Kontrolle der Hornhaut, einmal jährlich durchgeführt werden.
Optische Kohärenztomographie (OCT)
Um die Netzhaut- und Hornhautschichten darzustellen wird das OCT verwendet.
Optische Biometrie
Mittels Laservermessung der Achslänge des Augens kann eine optimale Linsenbestimmung erfolgen. Wir empfehlen hierzu den
Aberrometrie
Aberrometrie wird bei dem Grauer Star, Hornhauterkrankungen, Laser- und Linsenchirurgie angewendet.
Mit diesem Gerät
Pentacam®
Der vordere Augenabschnitt wird mit der Pentacam® vermessen. dies wird bei dem Grauen Star, Hornhauterkrankungen,
Spaltlampenfotographie
Bei jeder Augenkrankheit ist eine Verlaufskontrolle wichtig. Dort spielt eine sorgfältige und exakte Dokumentation der
Applanations-Tonometrie
Die Apllantations-Tonometrie ist eine Methode zur Messung des Augeninnendrucks. Glaukomverdacht besteht, wenn wiederholt ein zu
Optomap
Mit dem Optomap können mehrere Krankheiten festgestellt werden. Hierbei wird die Netzhaut ohne Pupillenerweiterung kontrolliert.
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